Social Innovation Education

Zwei Fragen haben mein Team und mich in den letzten Jahren beschäftigt: (1) Welche Kompetenzen sind nötig, um die Entwicklung Sozialer Innovationen zu fördern? (2) Und welche Bildungsangebote sind geeignet, um diese Kompetenzen zu vermitteln?

  1. In der Forschung wird hier wahlweise von social innovation competencies oder social entrepreneurship competencies gesprochen. Wir haben zu dieser Diskussion einige Beiträge geleistet. Zunächst habe ich bereits vor einigen Jahren gemeinsam mit Björn Schmitz ein Paper über die Merkmale von Social Intrapreneurship geschrieben, indem schon Kompetenzen angesprochen wurden, die für unternehmerisches und damit innovationsorientiertes Handeln in Sozialunternehmen charakteristisch sind (Schmitz/Schröer 2016). Zum anderen haben wir in Sozialen Innovationslaboren und universitären Lehrangeboten empirisch untersucht, welche Kompetenzen Teilnehmende und Studierende erwerben. Die Ergebnisse nutzen wir im augenblick, um ein Modell sozialer Innovationskompetenz zu entwickeln. Auch das Projekt Internationalization for Social and Innovative Start Ups and Entrepreneurs (ISSA) hat sich intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt, und auf Basis des EntreComp (dem Entrepreneurship Competency Framework) ein eigenes Modell entwickelt.
  2. Hierüber wird in der Forschung unter den Überschriften Social Innovation Education oder Social Entrepreneneurship Education gesprochen. Diesen Monat halte ich gemeinsam mit Friederike Schütz und Tamara Freis einen Vortrag zum Thema „Zukunft gestalten. Projektbasierte Lehrformate zur Entwicklung sozialunternehmerischer Komptenzen als Teil einer Future Skills Universität“ auf der Tagung Kreidezeit?! Kompetenzentwicklung an Hochschulen für das 21. Jahrhundert. Dabei ist es unser Anliegen zu zeigen, dass die Kompetenzen, die im Diskurs um Social Entrepreneurship Education verhandelt werden, auf einer allgemeineneren Ebene als Future Skills interpretiert werden können. Eine Kompetenz, die uns dabei besonders beschäfigt, ist der Umgang mit Mehrdeutigkeit und Unsicherheit. HIerzu werden wir im nächsten Frühjahr auf dem NPO Colloquium in Frankfurt voraussichtlich noch mehr ausführen. Wir haben mit Kollegen an der Universität Heidelberg, der Universität des Baskenlandes und der VID University in Oslo ein europäisches Weiterbildungsangebot entwickelt, dass die Kompetenzen zur Förderung und Entwicklung sozialer Innovationen stärkt. Das Angebot wird derzeit in deutscher Sprache mit englischen Anteilen an der Univerität Trier als Zertifikatskurs Soziale Innovationsentwickler:in vorgehalten. Es richtet sich an Fachkräfte und Führungskräfte im Sozialbereich sowie Gründungsinteressierte und engagierte Privatpersonen, die soziale und gesellschaftliche Herausforderungen erkennen und zum Positiven verändern möchten. Einige für die Forschung interessante Aspekte dieses Bildungsangebots werden in Kürze in einem Special Issue zum Thema Social Innovation Education in der Zeitschrift diaconia zusammengefasst. Das Sonderheft wird von Johannes Eurich und mir herausgegeben.

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